18. Juli 2011, Goslarsche Zeitung
Marea – Konzert mit Variationen in der Hahnenkleer Stabkirche

Zeitungsausschnitt Kritik Hahnenkleer Stabkirche Wolfgang Stutes Marea

"Marea": Musik wie Ebbe und Flut
Konzert mit Variationen in der Hahnenkleer Stabkirche begeistert die Zuhörer

Wolfgang Stute schlägt am Samstagabend einige Akkorde auf seiner akustischen Gitarre an. Gebannt lauscht das Publikum in der Stabkirche dem ersten Musikstück „Marea“. Nach ihm ist auch seine Band aus Hannover benannt. Zu diesem sehr gut besuchten Konzert hat die Stiftung Hahnenklee eingeladen. Stute spielt eine Melodie und wiederholt sie. Bass, elektrische Mandoline und Marimbaphon greifen sie auf, verstärken sie und wandeln sie ab. Immer wieder dringt das Thema aus den Variationen heraus. Viele Besucher lächeln. Einzelne wippen im Takt mit den Füßen oder wiegen mit dem Kopf hin und her. Hier erkennen sie Elemente von Flamenco, Jazz und Pop. Genau zuordnen lässt W sich die Musikrichtung nicht. Sie ist eigenwillig, sehr rhythmisch und kommt gut an – „Marea“ eben. Mit einem sanften Nachspiel endet das Musikstück. Das Publikum klatscht begeistert.

Stute stellt seine Band vor. Hajo Hoffmann spielt Geige und Mandoline, Joe Doll Perkussion und Peter Pichl den akustischen Bass. „Marea bedeutet Ebbe und Flut. So soll unsere Musik sein.“ Während der kommenden zwei Stunden ziehen die vier Musiker das Publikum in ihren Bann. Die Akustik der Holzkirche verstärkt die Musik zu eindrucksvollen Klängen. Mal ist sie wehmütig, verträumt dann wieder wühlt sie auf und lässt die Zuhörer johlen und mitklatschen.

Die Band verständigt sich durch kurze Blicke und fasziniert mit ihrem klangvollen Zusammenspiel. Stute im schwarzen Anzug, weißen Hemd mit offenem Kragen und roten Turnschuhen, leitet mit kleinen Gesten. Seine schulterlangen grauen Locken hängen herab. Seine Finger scheinen über die elektrisch verstärkte Gitarre zu schweben. Er hat die meiste Musik dieses Abends komponiert. „Winterzauber“ ist sehr besinnlich. Die Besucher blicken verträumt auf die Musiker im Altarraum. „Manda“ erinnert an eine irische Sängerin. Ihr hat Stute diesen Song gewidmet. In „Lister Bairo“ hat der Komponist seine Eindrücke vom multikulturellen Markt auf dem Lister Platz in Hannover vertont. Stute nimmt eine Schlitztrommel auf. Mit flinken Fingern und Handballen entlockt er dem schlichten Gehäuse bewegte Rhythmen und eine plätschernde Melodie. Sie erinnert an lateinamerikanische Musik. Gitarre und Bass übernehmen sie. Sie ist mal langsam und sanft, dann wieder schwungvoll. Stute schließt die Augen. Mit einem Trommelsolo beendet er das Stück. Zum Abschied dankt das Publikum mit langem Beifall im Stehen und erhält zwei Zugaben.

(Artikel von Ernst-Diedrich Habel)

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